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Lotti on tour 2004

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Teil 1 : Griechenland + Italien

 

Griechenland im April 2004


idefix10.jpg (19967 Byte)Wie ihr alle wisst, bin ich ja ein megaschlaues Kerlchen.. also!!! Als meine beiden Dosenöffner vor ein paar Tagen plötzlich Hummeln in den Hintern bekamen, schwante mir schon nix gutes: Veränderungen standen ins Haus....

Lotti wurde aufgeräumt, aus ihrem Winterschlaf befreit, Schapps wurden entrümpelt und mit neuem Kram bestückt und, hatt ichs nicht geahnt.. am 2.4. gings los, ab Richtung Italien.

womo-willi.jpg (24227 Byte)Im Internet hatte man mein Frauchen schon völlig scheckig gemacht, es gäbe da ein neues Gesetz, wonach die griechischen Fähren wegen Terrorismusgefahr kein camping aboard mehr erlauben würden.
Frauchen hatte gleich gesagt, quatsch, zumindest Agoudimos und Ventouris mit ihren alten Schiffen sind doch froh, wenn sie ihre Kähne vollbekommen, DIE nehmen sicher mit.

Erfreulicherweise galt das aber auch für Anek-Lines und so kurvten wir komfortabel von Igoumenitsa nach Ancona und zwar auf dem open deck, sprich im Womo!

Italien....im April 2004


Bei strahlendem Sonnenschein trudelte die "Hellenic Spirit" morgens in Ancona ein und wir rieben uns erstaunt die Augen... gut und gerne 18 Womos standen schon am Pier und warteten darauf, an Bord gehen zu dürfen, na das kann voll werden in Griechenland im Jahre der Olympiade!

032 stellplatz castiglione del lago.jpg (6523 Byte)Mein Frauchen hatte mein Herrchen schon bearbeitet, dass wir nach Recanati fahren sollten weil es dort so nen tollen Wollladen gäbe *grins*.... allerdings wären die beiden ja nich sie selbst, wenn nicht Pläne im letzten Moment  umgeschmissen würden. So fuhren wir an den Trasimeno-See, wo es einen Stellplatz direkt am Wasser gibt, naja gut, am Schilf!

035 stellplatz montepulciano.jpg (5184 Byte)Unterwegs machte sich Frauchen noch gedanken, hoffentlich stehen wir da nicht alleine, so früh im Jahr... hätte sie keine Angst haben brauchen.. gut und gerne 15 Womos bevölkerten den Platz, 14 Italiener und ein Deutscher.

Wir futtern was und gucken uns leicht missmutig an... wissen selbst nicht so richtig warum, aber irgendwie will keine Womostimmung aufkommen und den Platz finden wir auch nicht so toll.

Und, wie wäre es anders zu erwarten.... am Abend stehen wir quietschfidel und munter in Montepulciano... ich kann ihnen bellen.. meine 2 sind die reinsten Gewohnheitstiere...äh....-Menschen! den Platz kennen sie und dort fühlen sie sich auch wohl.

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Am nächsten Morgen soll es entweder nach Arcidosso, einem Naturpark oder nach Saturnia, einer schwefligen Quelle gehen.
SOLL!! Aber wir wissen ja nun, wie das so ist mit den Plänen meiner Menschen... also schaun mer mal wo wir landen....jaa neeee, war klar, ne?? Arcidosso wird schonmal gestrichen, wegen MIR, wie es heisst.. und nur weil da im Park Tiere sein sollen, unter anderem sogar Wölfe. PAH! als ob mir ein Wolf was ausmachen würde... Ich würde die Zähnchen fletschen (ich denke mal das macht man so oder *unsicherguck*) und fuuuurchtbar knurren und wenn DAS den Wolf noch nicht in die Flucht treiben würde, dann würd ich mich gnaaadenlos auf den Buckel schmeissen und ihn bitten, mir das Bäuchlein zu  kraulen, DAS hat bisher noch immer gewirkt!

Also gut, Naturpark war schon mal nix. also Quelle. Wär an sich ein netter Plan gewesen, hätte mein Frauchen nicht ne Nase, die fast so super ist wie meine..... Schwefel.... also ICH find den Duft nach faulen Eiern ja ok.... aber Frauchen meinte, wenn Herrchen auf die Schnapsidee verfallen würde, in son Ding reinzugehen, dürfte er unter der Markise im freien nächtigen..... brutale Sitten sind das, wegen so nem bissi stinken!!

Sollte nun einer von euch a. ne Karte von dem Gebiet auf dem Schoss haben und b. meine beiden Helden kennen, dann weiss er auch, WO wir abends landeten.....EINEN tag weg vom Salzwasser und schon Heimweh..... na klar... in Marina di Grosseto auf  unserem absoluten Lieblingsstellplatz.

Was soll ich bellen.... hier ist was los, da steppt der Bär. der Pinienplatz im Wald ist gut belegt, längs der Strasse stehen sie dicht an dicht (!) und auf dem Dünenparkplatz hinter dem Strand herrscht deutsche Schrebergartenidylle incl.
Platzsheriffs, die die Plätze der Kollegen eifersüchtig bewachen, wenn diese mal ihre Scheisshäuser am ausleeren sind.....eigentlich fehlen hier nur noch die Gartenzwerge und der Jägerzaun und Wanne-Eickel is komplett...    woll?

Meine Beiden gucken sich an.... gucken den knallvollen Platz an, wo es vor neufunkelnden Dickschiffen (wer hat eigentlich den dämlichen Ausdruck geprägt.... SCHIFF... schmeisst mal ein Womo ins Wasser... schwimmt das?? Na also!!)  nur so glitzert und brechen in Gelächter aus..... "stell dir mal vor, wir würden uns mit unserem alten Lotti-Mädchen da rein quetschen....  2 Herzinfarkte wären sicher drin!!"

Wir suchen uns ein gemütliches Plätzchen unter den hohen alten Pinien, das gefällt MIR auch viel besser, da kann ich frei  rumschnuffeln und die Gegend erkunden, an jedem Baum lesen, was die Kollegen mir für news hinterlassen haben.

Nachdem der nächste Tag trüb war, gings aber dann am 6.4. schon wieder weiter. Is immer faszinierend zu beobachten, was für Pläne anstehen und WO wir dann wirklich landen.

Heute ging die Diskussion um:
1. nach Volterra oder
2. nach Pescaia oder
3. zurück nach Grosseto

Zunächst mal gehts Richtung Norden, wo in Follonica bei Feinkost-Lidl gebunkert wird... als hätten wir nich noch die Bude voll von griechischen Sachen, tststs....
Mein Frauchen is so müd, dass sie kaum noch die Augen offenhalten kann und es ist ihr eigentlich vollkommen wurscht, wohin unser Skipper uns fährt, Hauptsache, irgendwohin wo man gut schlafen kann ....

Und, habt ihr´s erraten.... na ist doch nich sooo schwer... richtig.... nix von alldem sondern Castellina in Chianti, das nach Grosseto 2. Lieblingsplätzchen in der Toscana.

    

Irgendwie sind wir aber viel zu früh.
Es ist kalt. es regnet. es ist langweilig. Man kann wegen dem Wetter grad gar nix machen und einen TV hat Lotti (noch)  nicht. Hm. und irgendwie haben wir ja den ganzen Winter über schon gefaulenzt, also NUN muss schon irgendwie maln bisschen action her, nur bei DEM wetter..... wir vermerken uns:
nie wieder vor Mai wegfahren... in Griechenland  ist das dollste Wetter, hätten wir mal die Peleponnestour gemacht.....

Naja, aber nun sitzen wir nunmal hier, umrahmt von Oldies, die alle ihre Schüsseln ausgefahren haben, meine Menschen öden ihre bücher an und ich meinen Knochen.
Ordentlich mit Herrchen raufen darf ich auch noch nicht, weil man mir bösartigerweise erst vor 3 Wochen mein Bäuchlein aufgeschnitten hat und irgendwas mit mir angestellt hat, was die "kastrieren" nennen.... das muss erst ganz abgeheilt sein.

   

Am 8.4. ist die Spitze der Langeweile erreicht. Wir haben das Dorf nochmals und nochmals und nochmals erkundet, auch  die Umgebung und nun is gut. Meine Menschen schauen sich an, nicken, es erfolgt einer der berühmten Gerkhardt´schen Blitzstarts und eine Stunde später finden wir uns in Radda in Chianti wieder.

Der nächste Tag ist ein Karfreitag wie er sich gehört: kalt, nass und grau.... wird das denn nie besser?  Als verwöhnte Mittelmeerpflanzen sind wir so ein Mistwetter einfach nicht gewöhnt. wir bekommen einen Tip von einer Therme, die nicht  so bekannt und auch nicht so voll sein soll wie Saturnia. na gut, also nix wie hin.

An der Abzweigung zu dem Ding steht ein Schild.... 20% Steigung.. Achhherrje... und das; wo Lotti aufgrund einkaufens  etwas träge in den Hüften ist..... naja, wir tuckern runter und Frauchen kriegt schon Bauchweh, ob wir da auch wieder  raufkommen.
Unten angekommen präsentiert sich der Platz als kein Platz.... die Womos stehen total schief und quer längs einer  kleinen Strasse und das dampfende Wasser, in dem sich ein paar übriggebliebene 68er (so nennt das mein Frauchen,  vielleicht wissen SIE ja, was sie damit meint??) aalen stinkt nach.. na klar... faulen Eiern.

Es folgt ein spontanes Lottiwendemanöver und trotz trägen Hüften trabt das brave Mädchen die 20% im 2. Gang hoch, na bitte.

Und woooo stehen wir abends an diesem trüben Karfreitag.... ja logo! Marina di Grosseto *breitgrins*

So sind wir also DOCH an Ostern in Grosseto, etwas, was wir eigentlich vermeiden wollten, da wir dachten, dort wärs voll.
Aber is gar nich so. obwohl gutes Wetter einzieht, feiert die italienische Familie offenbar zu Hause oder es ist ihnen einfach noch zu kalt. Es regnet zwar nicht mehr, aber warm ist anders.

Dafür haben wir endlich endlich glück mit den Nachbarn.
Zu unserer Backbordseite stehen Alex und Christine mit den Kiddis Klara und Johannes. Klara ist 3 und Johannes noch son Windelpaket. Die Beiden werden regelmässig von Mama und Papa in einen Fahrradanhänger gepackt, der hinter einem Tandem festgemacht ist und dann düsen die 4 los, TÄGLICH...... so 20, 30 km reissen die locker vorm mittagessen runter *puuuh*

Zu unserer Steuerbordseite haben wir Nachbarn aus unserer Kante mit Määänzer Zungenschlag, Die Mädels sorgen bei mir für Dauerkraulorgien, SO hat das zu sein.

Ostermontag
Und schon wieder Regen.. ja ISSES denn die Möglichkeit... so langsam krieg ICH auch den Regenkoller, das kanns doch wohl  nicht sein. Wir fahren nach Campiglia Marittima, weil der Platz so schön sein soll. Hm. Naja, er is nich schlecht, aber nach dem   Mittagessen brechen wir doch wieder auf und fahren nach Populonia, wo wir an der Buchtstrasse einen hübschen Platz finden.


Meinen Menschen gehts auch die ganze Zeit nicht soo richtig gut... auch heute haben sie zu hohen Blutdruck und mein Frauchen lässt sich das Abendessen nochmal durch den Kopf gehen.... was die nur haben... wird Zeit, dass das Fittraining anfängt!!

Die Wetterfrösche im Radio erzählen uns was von kurzfristigem Aufhellen und danach käme dann wieder fettgrauer Regen. Nun  haben wir endgültig die Nase voll und sagen uns, dann können wir auch nach Deutschland, dann fahren wir in die  oberschwäbischen Thermen, da isses egal, was für Wetter ist.

Gesagt, getan, am abend des 13.4. stehen wir in Sirmione am Gardasee, wo sich mein Frauchen mal wieder furchtbar über die Raubritter aufgeregt hat.
Zuerst fuhren wir nämlich die Halbinsel entlang bis ganz hinter, wo auf dem Parkplatz P1 Womos stehen dürfen. Die wollten für einen zu engen normalen (daher auch zu kurzen) Pkw-Parkplatz OHNE Wasser OHNE Abwasser OHNE alles 16 euro... mein  Frauchen japste und sagte entrüstet "das sind ZWEIUNDDREISSIG Mark in eEhtgeld!!! Ja sind die denn besoffen, nein, das mach ich nicht mit!" Also fuhren wir auf den Stellplatz von Sirmione, der kostet zwar auch 14 Euro aber ist dafür auch ein angelegter Platz mit Ver- und Entsorgung, geschlossen und mit Strom bei Bedarf.

Eigentlich hatte mein Frauchen ja schon das letzte Mal gemeint, nie wieder Gardasee, weil sie es hier einfach zum kotzen  findet, aber naja, nun waren wir halt wieder da.

Nach ruhiger Nacht in Sirmione gehts am nächsten Morgen los Richtung Comer See und Schweiz. Wir wollen den Malojapass fahren und die Silvrettagruppe bestaunen.
Die Strecke Bergamo-Lecco ist eine fahrtechnische Stop - and Go - Katastrophe. An der Ostseite des Comer Sees ist ein  Tunnel hinter dem anderen, was nicht so schlimm ist, denn das Wetter wird schon wieder bescheiden und man sieht durch den Dunst und Regen eh nicht viel.

Wir finden einen Stellplatz in Colico am Comer See zu 11,50 Euro die Nacht incl. Strom. Mein Herrchen hat sich um 16h  glatt überlegt, ob er nicht doch noch weiterwill nach Lindau, aber Frauchen spricht ein Machtwort und sagt "nix is, hier wird geblieben, morgen ist auch noch ein Tag, zumal es draussen schon trüb wird!"
Ausserdem haben wir heute weiss Gott genug geschafft, die Fahrt vom Gardasee in Staus hierher, einkaufen bei Alcampo und Penny und und .
Da wir Strom haben, gucken meine menschen sogar einen Film aus dem Archiv, na wenn das nix ist.

Der Comersee ist wassermässig genauso ne Enttäuschung wie der Gardasee. Verwöhnt vom kristallklaren Meerwasser in ruhigen Buchten rümpft mein Frauchen nur verächtlich die Nase angesichts der trüben Brühe in den oberitalienischen seen und fragt sich "wer geht denn DA rein???"

Wie auch immer, wir nehmen zum ersten Mal die Schweizer Route in Angriff. Plan ist (sie kennen das mittlerweile?!)  Malojapass und Julierpass, danach richtung Lindau.

Soweit so gut. Ich mach es mir auf meinen Kissen gemütlich und gucke spazieren. Bin schon sooo gespannt auf die Berge, sowas hab ich doch noch nie gesehen... ich kenne ja nur den Puig Major auf meiner Heimatinsel Mallorca und der ist ganz schön hoch, dürfen sie mir glauben.... sind die Schweizer Alpen NOCH höher???

Ist immer wieder verwunderlich wie lange so Menschen brauchen, bis sie was raffen, ICH hab das schon viel früher gespürt, achwas, GEROCHEN.... aber plötzlich sagt mein Frauchen "hey, das ist doch kein Regen mehr und kalt wirds auch... das ist SCHNEE!!" Richtig, Je weiter wir uns  Richtung Passhöhe vorschrauben, desto kälter wirds und desto weisser und irgendwann fahren wir dann durch einen fettverschneiten Märchenwunderwald.

Nun waren am Anfang der Strecke beide Pässe als grün und offen deklariert. Aber nachdem wir schon auf dem kleineren Maloja den schnee haben, streicht Herrchen den Julier energisch und erklärt ihn für vertagt aufs nächste Mal. Damit ist aber auch die kurze Route Schweiz - Lindau gestorben und wir fahren mal wieder durch Ösiland..... naja, wenigstens ist dort der diesel günstig. das ist aber auch alles, ansonsten wollen die ösis keine womos haben (zumindest können wir das von dem teil sagen, durch den wir immer müssen!) und so tuckern wir richtung fernpass.> Fairerweise muss ich aber sagen, dass diese Strecke landschaftlich der Knaller ist..... wir sind jedesmal wieder begeistert, besonders mein Frauchen fährt voll auf so grünlich-weissliche Bergbäche und -flüsse wie Inn und Etsch ab....

Am Fernpass haben sie sich ausgerechnet diesen 15.4. zu Bauarbeiten ausgesucht und wir stehen für 30 km 3h im Stau, prima!! Wir denken wunders was für ne Riesenbaustelle das sein mag..... als wir dort ankommen, stehen da 3 unfähige Männeken, die eine ca. 50m lange Baustelle bewachen und versuchen,... ich sagte VERSUCHEN (!) den Stau von Hand zu regeln... oh heiliger Sankt Baustellarius!!

Müde und kaputt trudeln wir um 17h in Füssen ein, lachend begrüsst von der Stellplatzeignerin, die sofort das womo66  wiedererkennt.

 

weiter in Deutschland (Teil 2)