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Lotti on tour 2004

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Teil 5 : Frankreich´s Mittelmeerküste

Heut ist der 4.8. und wir trollen uns ins Landesinnere von Frankreich..... der Himmel verheisst nix Gutes und die Mundwinkel meiner Dosenöffner sinken nach unten... naja, schaunmer mal, vielleicht wird´s hinter der nächsten Kurve ja besser....

Diese Hoffnung hält uns den ganzen Tag aufrecht, aber nix is... der Himmel öffnet heut nur einmal seine Schleusen und dann muss am Schliessmechanismus was klemmen, denn es giesst und giesst und giesst..... Dabei wäre die Fahrt ein Traum!! Entlang von wunderschönen Flüsschen, unter reichlich Bäumen, aber halt leider Dauerberieselung von oben. Stellplätze liessen sich auch genug finden, aber zumeist an den Flüsschen. is ja normalerweise voll unser Ding, nur bei Dauerregen und mit   Katastrophenbildern im Hinterkopf von Überflutungen, och nööö! Zudem zeigen einige Wiesen schon nasse Füsse und einige am Fluss stehende Bäume ragen bereits aus dem Wasser statt aus Gras....

Da steuert Herrchen lieber ne Stadt an, St. Cyprien sieht uns am abend, wir leider nicht viel von der Stadt, da..... boaah seid ihr clever, bingo: weil es regnet !

Nächster Tag: *grrr*... auch nicht viel besser, dicke fette graue Waschküche, DAS macht keine Laune, zumal meine zartweissen Pfötchen bei jedem "Landgang" sone dreckiggraue Farbe annehmen. Da muss man sich ja sogar beim pinkeln eilen, um nicht völlig durchnässt zu werden. Nein, das ist nix für eine Tramonteserin wie mich.

Meine Menschen schmieden ungefähr 2847682376 verschiedene Pläne, bevor wir dann, hab ich s nicht gewusst, auf der Autobahn richtung Mittelmeer landen. Das ist nun nämlich nur noch 300km entfernt und das macht eine Lotti doch locker.

Ziel für heute ist der Canal du Midi. Von dem haben wir schon soooviel gehört und gelesen, weil viele Seglerfreunde auf ihm vom bibberkalten Norden ins Mittelmeer gekommen sind. Wir haben´s uns nicht so ganz getraut, denn oftmals sind die Engstellen grad mal 5m breit....also genauso viel, wie auch unser Schiff breit ist... dummgelaufen, gell?

So fahren wir unverdrossen gen Süden, IRGENDWANN muss doch mal die Sonne den Regen und die fetten Wolken vertreiben, wir haben doch noch ganz genau eine Erinnerung an blaue farbe über den köpfen, wo ist die denn nur geblieben??? Also ich weiss ja nicht, wie es IHNEN so geht, aber mir als gebürtiger Mallorcinerin schlägt so ein Wetter menschlich auf´s Gemüt!!!

Aber der Wettergott muss ein Hund sein, denn er erhört meine Gebete und ca. 50km nördlich von Toulouse blinzelt plötzlich meine Freundin, die Sonne durch die Wolkendecke und ein paar Knochenlängen weiter hat sie es geschafft: STRAHL!!

In Trèbes, einer kleinen Stadt am Canal du Midi (und auch hier isser nich grad ne Autobahn,... eher ein Bachlauf!!) stehen die Womo´s entlang des Kanales und auch Lotti findet ein supergemütliches Plätzchen unter den hohen Bäumen, den Kanal unmittelbar an Backbord, auf dem gemächlich Hausboote vorbeiziehen, na DAS gefällt uns mal wieder.

Zappzerapp isses auch gleich wieder warm, klar, wenn der ewige Regen weg ist. So gehts am nächsten Tag bei 33 Grad und Strahlesonne weiter, denn meine Menschen haben Hummeln im Hintern. Wenn sie mich fragen, ich denke ja, die beiden übertreiben masslos, sehen überall finstere Gestalten, die unserer Lotti ans Alu wollen. Das kommt daher, weil Frauchen immer mit der Nase im Internet steckt und alle camperforen durchforstet. Da sind dann immer viele Angsthasen, die Furchtbares von der französischen Mittelmeerküste berichten und als dann sogar die FRANZOSEN selbst, die sie fragte, vor dieser region dringend warnten, gab ihr das den Rest. Mein Herrchen sieht das zwar lockerer, aber wenn Frauchen was im Kopf rumgeht, dann können sie das sozusagen in Leuchtschrift auf ihrer Stirn lesen und was glauben sie wie das nervt.... dieses ständige feuerrote ALARRRRM zu lesen...!!!

So wird also getankt, Gas gebunkert und bei Feinkost-Lidl eingekauft und dann gehts auch schon weiter. Westlich von Séte läuft ein dicker fetter Damm schnurstracks durchs Meer. Ich hab die Knochenlänge nicht gezählt, aber 10 km sind das bestimmt. Und nun halten sie sich fest: entlang dieses Dammes stehen auf die gesamte Länge womos, eins hinter dem andern, dicht an dicht. Das sind hunderte, die KÖNNEN abends gar nicht irgendwo auf nen Stellplatz, ergo muss frei stehen doch gehen!! Aber raten sie mal: bleiben meine zweibeiner nun stehen, direkt an diesem schönen Superstrand oder neee??...Klar.. neee natürlich, es geht weiter, man sucht sich nen sicheren Platz und findet ihn in Form von Palavos les Flots. Das ist ein Areal am Hafen, eingezäunt MIT Polizei am Platz, eieieiiiiii, ob mein Frauchen vielleicht doch nicht soo übertreibt???

Dabei hatte ich kurz vorher noch sooo viel Hoffnung, überraschend meine Heimat wieder zu sehen. Denn in Sète gehen viele Fähren ab, so wusste mein Herrchen, es gibt auch eine nach Menorca. Wir haben uns schon ausgemalt, dass wir unsere lieben Nordlichter, Otto und Gesa mit ihrem Katzenzoo besuchen könnten. Gesagt getan, Lotti düst in den Hafen. Den Official , den wir nach der Fähre nach Menorca fragen trifft vor Lachen fast der Schlag.... MENORCA???? Non, il n´y a pas une route à Minorque!!! ist die niederschmetternde antwort, auch Malle würd nich angefahren. Man könne nur nach Barcelona oder Tanger. Tja. Offenbar haben die die Balearen von der Seekarte gestrichen, das war also schomma nix.

In Palavos unterhält sich mein Frauchen mit den französischen Nachbarn, die meinen, die Weiterfahrt nach Italien wär aber überhaupt keine gute Idee, denn es sei Wochenende und somit Urlauberwechsel, die Autobahn völlig verstopft. Tja, nun gucken wir ziemlich doof aus der Wäsche, denn mittlerweile können wir Italia, Toscana, Pizza und Pasta schon nach uns SCHREIEN hören und wollen nur noch zu unseren toscanischen Lieblingsplätzchen.....Frauchen fummelt bisschen halbherzig am Radio rum und bekommt auch nen französischen Verkehrssender rein, versteht aber nur gare et depart... sozusagen Bahnhof und Abfahrt.

Also wirds einfach riskiert, beim ersten Stau können wir ja immer noch abfahren. Wie haben ein RIIIESENGLÜCK und freie Fahrt bis zur italienischen Grenze, wobei wir wirklich über gut und gerne 100km auf der Nachbarroute Stau beobachten können, aber schon richtig, nicht stop and go.. nee,... STEH!!!

So lassen wir die enge französische Cote d´Azur hinter uns und sind wieder in bella Italia... buon giorno!!!!

 

 

 

weiter mit '... und wieder in Italien' (Teil 6)