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Lotti on tour 04/2003

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Teil 1: Start und Italien und Ankunft in Deutschland

idefix4.jpg (33022 Byte)Aaaalsooo, da werde ich nun mal meine Pfötchen knacken lassen, die Krallen ölen und mein Frauchen von ihrem Compi wegschubsen. Wer ich bin?? Na, das is mal ne blöde Frage, Idefix natürlich, die berühmteste Bordhündin des Mittelmeeres und ich muss mich nun auch endlich  mal zu Wort melden!!

Ihr glaubt ja gar nicht, was ich mit meinen idefix9.jpg (9193 Byte)Hundefutterdosenöffnern Fritz und Karin so alles mitmache,  ich war ja schon sooo oft ganz kurz, also praktisch krallenlängenkurz davor Dogesty International anzurufen, aber exzessive Krauleinsätze meiner Menschen haben mich bisher immer wieder versöhnt.

Nur, was sich die beiden dabei gedacht haben, dieses wacklige Monster mit den Aprikosenstreifen zu kaufen, das weiss der Geier. Na, wie auch immer, die 2 hatten also Hummmeln im Hintern *upsElsbeth,sorry* und es musste so ein Wohnmobil, das sie kurz Womo nennen, sein. Mein Herrchen kam mit dem Teil mitten im Winter hier zu hause in Lefkas angeeiert, im März brach plötzlich die Hektik aus und das Teil wurde beladen.

04-01-09.jpg_t.jpg (5278 Byte)Sie haben ja diverse Male versucht, mir den komischen Kasten schmackhaft zu machen, aber damit bissen sie bei mir auf Granit. Sagen Sie doch mal selbst, würde IHNEN das gefallen, wenn man ihnen so ein Gurtdingsbums umschnallt, an dem sie dann in mittels einer Leine angeschnallt werden, sodass man nicht mal in dem Ding während der Fahrt rumschnüffeln kann?? Na also und sowas soll einem dann gefallen!?

idefix5.jpg (7981 Byte)Ich als cleveres Kerlchen hab das Drama ja  gleich kommen sehen und richtig, zum Auftakt wurde ich erstmal auf Veligandu eingesperrt, bis das Lotti-Teil (auch sowas, welches Auto heisst schon LOTTI ???) gepackt war. Ich konnte also noch nicht mal flüchten und das, wo doch Veli sooo schön dicht am Kai liegt und ich einfach rüberjumpen hätte können......

Am 11.3.03 war es dann endlich soweit. Das Schiff war essensmässig leergeräumt und somit für mich völlig uninteressant, mein Frauchen genervt und mein Herrchen voller Vorfreude. Gegen mittag gings los und Lotti eierte, reichlich vollgepackt, aus der Marina raus. Man hätte denken können, es geht in die Sahara oder Arktis oder sonstwohin wo man kein Hundefutter kaufen kann, soooo eingekauft haben die beiden noch. Als gäbs in Italien und Deutschland keine Supermärkte.

Ich kann ihnen bellen, ich war völlig von der Rolle, hab mich erstmal mit höchst beleidigtem Schnauzenausdruck (mein Frauchen sagt dazu immer, jetzt guckt sie wieder Gucci-Blunzig!!) gegen dieses ekelhafte Geschirr gestemmt, aber es half nix, ich habs nicht klein bekommen.

Wir fuhren also nach Igoumenitsa und auch mein Frauchen sagte mir, dass sie noch so gar nicht an die Dimensionen dieses Lotti-Teils gewöhnt sei, aber sie hat nen tollen Trick: wenn uns einer entgegenkommt, der auch so dick is wie Lotti, macht sie einfach die Augen zu und wartet ab, ob´s knirscht oder nicht, schlau, was??

Gegen abend waren wir dann in Igoumenitsa, das allen Anschein nach aus Fährhafen und Reisebüros besteht. Meine Dosenöffner machten sich auf den Weg, zuerst zu Bluestar, wo ihnen eine arrogante Zicke mitteilte, Camping aboard gäb´s erst ab April und wär obendrein vom OK des Käptn abhängig..... aaaaaaaaaaaaaahja!

Weiter gings zu Minoan Lines, wo eine aus allen Knopflöchern nach Nikotin dampfende lange Dürre über das Land kam, die meine Menschen, höflich wie sie sind, in englisch ansprachen, woraufhin hinter dem Qualm ein genervtes "können sie denn kein deutsch?" rauswaberte......Sachen gibts.... na auf alle Fälle wollten DIE uns auch nicht mitnehmen.

Aber dann hatten wir Glück, 2 junge Griechinnen, die in Deutschland aufgewachsen waren und in einer Agentur arbeiteten, die alle Fährlinien betreuen, organisierten uns eine nochdazu höchst günstige Überfahrt bei Agoudimos-Lines und wir durften sogar in der Lotti übernachten, mussten also nicht in eine Kabine.

Nach ein bisschen hin und her mit der Hafenpolizei, die sich nicht einigen konnten, wo sie uns warten lassen wollten, fanden wir einen Parkplatz am Meer, wo wir die Ankunft der Ferry abwarteten.

Es wurde dunkel. Der erste Abend auf Lotti, wenns draussen nachtschwarz ist.....! Ein kleiner Park lag zwischen Meer und Stadt. Und wie das oft so ist, traf sich hier nicht gerade die Creme de la Creme von Igoumenitsa, ich kann Ihnen sagen, ein paar oberverdächtige Streuner waren da drunter, Flohcontainer ersten Ranges und nach dem Gesichtsausdruck meines Frauchens zu schliessen, war das bei den Menschen auch nich anders.

So waren wir alle froh, als wir auf die Fähre fahren konnten und los gings, go west!

Die Adria war ruhig, die Fähre ok, mein Herrchen und ich pennten den Schlaf der Gerechten, bloss mein hippeliges Frauchen mal wieder nicht, nix Neues, wenn Sie mich fragen!

Man soll ja nicht meinen, dass hier eine alte Salzbuckelin nach Italien tuckerte....... sie hatte doch tatsächlich nix besseres zu tun, sich auszumalen, wieviele Meter Wasser unter uns seien, dass wir die uns aus eigener, leidvoller Erfahrung sattsam bekannte Strasse von Otranto durchpflügten, was passieren würde, wenn bei dem Schiffsverkehr der Ausguck pennt und und und.......Ich weiss ja nicht, ob Sie mein Frauchen kennen, aber so Dinger dreht die Frau immer!

Irgendwann kamen wir dann im Morgengrauen auf der anderen Seite an und wurden von höchst knurrigen Zollfuzzis oder was auch immer das war an die Seite gewunken, die in unserer Lotti hunderte von Albanern vermuteten. Zur Ehrenrettung muss man aber sagen, dass das Knurrige sofort einem Strahlen wich, als mein Frauchen den Uniformträger mit einem schmetternden "Buon Giorno" begrüsste und sich danach, mangels italienisch, auf spanisch mit ihm unterhielt. Muss ich mir mal merken, Sprachen öffnen Herzen!!

Nach einem Frühstück in Meeresnähe gings dann auf die Autostrada Richtung Norden. So gegen 14h wurden meine Menschen unruhig. Sie meinten, ein merkwürdiges Motorengeräusch zu hören, fuhren die nächste Tanke an, wo uns schon ein Mechanski entgegenrannte. Er gestikulierte rum, wir würden qualmen. So ein Quatsch! Die einzige, die je in  meiner Familie gequalmt hat, ist mein Frauchen und das war vor meiner Zeit, bei uns wird nicht gequalmt!

Allerdings zeigte der nette Herr auf Lotti und gemeinsam mit meinem Herrchen hängen die Menschen sorgenvoll ihre Köpfe über Lotti´s Innereien. Hm! Der Tankwart checkt das Öl, schnalzt missbilligend mit der Zunge. Er checkt die Kühlflüssigkeit und fängt an zu schimpfen wie ein Rohrspatz. Aufgeregt zeigt er auf den Aufkleber "GEL".... aber im Behälter schwappt verdrecktes Wasser!

Obwohl beides laut Händler vor Verkauf in Ordnung gebracht worden sei, lassen wir das Ganze hier nochmal wechseln und weil mein Frauchen sooo müde ist und für mich ein schönes Stück Rasen direkt neben Lotti ist, bleiben wir gleich mal hier und verbringen unsere erste Nacht in Italien auf der Raststätte an der Autostrada bei Foggia.

Der Tankwart ist so begeistert von mir (von wem denn sonst??) dass er meinen Menschen eine Familientafel Schokolade mit Haselnüssen und einen Kalender mit Padre Piú, einem Nationalheiligen der Italiener schenkt. Den hängt mein Frauchen, berechnend wie sie nun mal ist, sofort an die Innenseite der Tür, auf dass jeder Italiener das sehen möge und uns wohlgesonnen sei!

Am Dienstag, dem 13.3. gehts auf besagter Autostrada weiter. In Fano soll ein sehr guter Stellplatz sein (so nennen die Menschen die Parkplätze, die man extra für Womo´s gemacht hat, wo man gut übernachten kann!!) und den steuern wir mit einigen Irrfahrten an.

Als wir ihn endlich gefunden haben, ist er belagert mit Roma. Ich kann ja da keinen Unterschied so als Hund feststellen, aber meine Menschen gucken sich irgendwie mulmig an und murmeln was von "mag ja´n Vorurteil sein.... aber... sollen wir wirklich....???" und fahren weiter....

Plötzlich, ich denke mich beisst ein Floh, brechen beide in Begeisterungstürme aus und auch ich denke, naaaaaaaaaaa, das kenn ich doch als alte Mallorcinerin: richtig, meine Leute haben einen Alcampo gefunden, na wer sagts denn, so´n geiler Supermarkt, die haben ein erstklassiges Hundefutter! Mein Herrchen flippt gleich völlig aus, als er in dem grossen Einkaufszentrum auch noch ne italienische prepay-Karte für sein Handy bekommt, der Mann is glücklich!

Nach der Eiiiiiiiiiiiiinkauforgie gehts wieder auf die Autobahn, nach den guten Erfahrungen gestern erscheint dies meinen Menschen als sichere Alternative.

Wir machen halt auf einer grossen Raststätte und kaum dass mein Herrchen aus dem Auto ausgestiegen ist, kommt auch schon ein Typ an und fragt mit russischem Akzent "du wollen handy??" Meine Menschen gucken sich an..... "was sagt dein bauch?".... "dasselbe wie deiner!" und wech is eins!

Übernachtet wird dann bei Rimini, laut aber sicher und nächsten Tag gehts um 0900 weiter. Frauchen will so schnell wie möglich nach Worms, aber Herrchen ziehts unwiderstehlich zum Gardasee, warum auch immer. Mir is das wurscht, ich finds total bescheuert in diesem komischen Kasten. Daheim auf meinem Schiff, da sitz ich im Cockpit und jeder, der vorbeiläuft bewundert meine Schönheit, so wie sich das gehört. Und hier?? Kein Schwein gibt mir meine täglichen standing-ovations *pffff*, also ich bin echt stinkig.

Am Lago di Garda angekommen sind meine Menschen erstmal enttäuscht. Zumindest das Südufer macht sie nich wirklich an. Sie tuckern weiter die Westseite hoch, denn alle Stellplätze im Süden sind noch geschlossen, tja!

Mein Herrchen steuert frohgemut einen grossen Parkplatz an einem Hafen an. Er ist völlig leer, man sieht nur ein Schild mit "escetti" und einem Zeichen für ein Womo. Keine Ahnung was das heisst..... mein Frauchen zückt ihr schlaues Büchlein, es heisst "ausser"... *hüstel*, also weiter. lotti in bogliaco am gardasee

In Bogliaco finden wir an einem superidyllischen Hafen einen ganz tollen Platz und meine Menschen gehen mit mir im Dorf spazieren, *puuuh* das geht hoch und runter und das wo ich doch immer mein Herrchen so hinter mir herzerren muss. Aber ich sags ja immer, keiner würdigt meine Anstrengungen, im Gegenteil, es heisst dann immer "idefix, zieh nicht so!" ... alles Ignoranten!

Die nächste Tour bringt mein Frauchen an den Rand des Wahnsinns. Ich muss aber auch zugeben, is verdammt eng am Lago di Garda und als wir die vielen Tunnels an der steilen Westküste durchfahren, kommt mein Frauchen aus dem Augen-zupetzen gar nich mehr raus. Ich kann Ihnen allerdings nicht sagen, was sie meint, wenn sie laufend murmelt "da hat sich seit Mussolini auch nix mehr getan!", muss ihr aber recht geben, diese in Fels gehauenen, rabenschwarzen Dinger sind echt gruselig.

Ich motze zwar immer noch so gut ich kann, aber glauben Sie, das interessiert einen?? Nicht die Bohne! Und so gehts immer weiter, weiter Richtung Norden. Das Einzige, was mir ein dezentes Schwanzwedeln abringt ist die Tatsache, dass man mir verspricht, dass ich, wenn wir erstmal in Worms sind, ich mein kleines Frauchen Kathrin wieder seh *froi*:

Als wir Österreich hinter uns haben (da fahren wir durch, weil mein Herrchen sagt, die Ösis wollen keine Womofahrer und haben deshalb auch keine Stellplätze zu bieten!) wirds endlich ein wenig interessanter. Camping strengstens verboten

Erst halten wir bei Bärbel und Karl in Heiligenberg und ich hole mir endlich mal wieder Zusatzstreicheleinheiten und standing ovations. Danach besuchen meine Menschen Leute, die sie noch gar nicht kennen, das müssen Sie sich mal vorstellen!! Also, ICH würde ja nie bei einem Hund einfallen, den ich bloss vom Internet her kenne. Mein Frauchen ist eine begnadete Chatterin und in so einem Chatroom hat sie 2 Frauen kennengelernt, die hier ganz in der Nähe auf der Strecke wohnen. Die besuchen wir nun und ich muss sagen, netter Pudel wohnt da. Die Frauen?? Was fragen sie mich?? Aber meine Leute fanden den Abend supergemütlich und die Menschen die da sassen,sehr nett. Mein Frauchen war sowieso völlig aus dem Häuschen, denn sie sagt, die Einrichtung wäre ihrer ehemaligen in Deutschland superähnlich, lauter däschawüs oder wie sie das nannte......

Noch vor Worms besuchen wir meinen Gasfüsslefreund Max und seine Frau Renate. 107, der alte Kater guckt mich schief an, ich ras im Haus rum und mein Frauchen is von MIR (!) echt genervt, so genervt, dass mich mein Herrchen in Lotti stecken muss *beleidigtguck*.

Und dann isses endlich soweit! Lotti schaukelt in Worms ein und findet ihr Stellplätzchen bei Oma Wally im Hof. Ich kann Ihnen flüstern!!! Für meine Menschen mag das ja megainteressant und wohl auch hektisch gewesen sein. Mein Frauchen is eigentlich den ganzen lieben langen Tag auf Achse, besucht Leute, die ich gar nich kenn, mit Namen wie Susanne, Ursel, Elfi, Karin, kurbelt die deutsche Wirtschaft an, indem sie fleissig einkauft, was wiederum mein Herrchen zum Wahnsinn treibt. Und mein Herrchen hängt zumeist überm compi... ja und ICH... na raten sie mal! Wenn meine Menschen beide zusammen weg sind, dann werd ich in die Lotti gesperrt, ist wenigstens mein Herrchen da, darf ich mit rein zu Oma Wally, wo mich diese Milly abnervt. Kennen Sie nicht?? Milly ist der Feuermelder des Hauses, kläfft bei jeder Gelegenheit. Sie könnte eigentlich ne ganz Nette sein, sieht man mal davon ab, dass sie mir als Tramonteserin aus altem mallorcinischem Adel sowieso nicht das Chappi reichen kann, aber egal. Bloss, dieses nervtötende Gekläffe, ich hatte echt Angst um die Herzkranzgefässe meines Herrchens. Hätt auch gut sein können, dass er ihr irgendwann die Schnauze auf n Rücken gedreht hätte, aber mit reiner, bewundernswerter Selbstbeherrschung hat er das unterlassen!

Dann werden auch noch Feste gefeiert! Unser Opa hat Geburtstag, da trifft sich die ganze Bande bei ihm, Jonathans Mama, Judith feiert ihr Abi und mein kleines Frauchen zieht um, also alles in allem schwer was los, zumindest für die Zweibeiner.

So sind sie auch fix und foxi als wir nach 2,5 Wochen Worms erstmal die Kurve kratzen. Aber nun denken Sie bloss nicht, nun würd´s ruhiger, ach woher, nun sind Freundesbesuche angesagt!

Hier gehts weiter zum 2. Teil : Deutschland